Kleines Staats-kundelexikon

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Debatte  (frz. debattre = verhandeln; sich herumschlagen) Streitgespräch, (lebhafte) Erörterung der Abgeordneten im Parlament (Landtag).

Demokratie  (griech. demos = Volk; kratein = herrschen) «Herrschaft des Volkes». Die Regierungsform der Demokratie weist eine Reihe von grundsätzlichen Merkmalen auf: Stimmrecht, Mehrheitsbeschluss, Minderheitenschutz, Entscheidungsfreiheit und grösstmögliche Gewaltenteilung.

Despotie  Die Despotie oder der Despotismus (griechisch δεσποτία despotía, von δεσπότης despótes - Herrscher) ist eine Staatsform, in der das Staatsoberhaupt (der Despot) die unumschränkte Herrschaft ausübt. In der klassischen Staatstheorie ist mit Despotie eine Entartungsform der Monarchie gemeint. Kennzeichen dieser Regierungsform ist Tyrannei und Willkürherrschaft, denn es entscheidet lediglich der Wille und die Willkür des Herrschers. Damit stellt die Despotie den höchsten Grad und die besondere Ausgestaltung eines autokratischen oder absolutistischen Regierungssystems dar.

Deutsche Bund  Staatenbund von 34 deutschen Fürstentümern und  vier freien Städten. 1815 auf dem Wiener Kongress als Nachfolgeinstitution des 1806 aufgelösten Heiligen Römischen Reiches gegründet. Liechtenstein war Mitglied des Deutschen Bundes.

Diktatur  (Iat. dictare = befehlen) Gewaltherrschaft eines Einzelnen oder einer Gruppe (z. B. Militär oder Partei), die weder durch eine Verfassung eingeschränkt noch von einem Parlament kontrolliert wird.

Diplomat  Höherer Mitarbeiter des auswärtigen Dienstes. Er nimmt die aussenpolitischen Interessen seines Staates wahr. Dabei ist er z. B. Botschafter oder Gesandter bei einem anderen Staat oder Abgesandter eines Staates bei einer internationalen Organisation (z. B. UNO).
Alle Angehörigen der diplomatischen Vertretungen im Ausland gehören zum diplomatischen Korps «Corps Diplomatique», abgekürzt CD; sie geniessen persönliche Unverletzlichkeit und Exterritorialität, d. h. Diplomaten können nicht verhaftet werden, ihre Wohnungen und Amtsräume dürfen von der Polizei des Gastlandes nicht betreten oder durchsucht werden.

Dritte Welt  Mit diesem Begriff aus neuester Zeit werden die Entwicklungsländer in Afrika, Asien und Südamerika bezeichnet. Sie werden dabei abgegrenzt von der Ersten Welt (Weste uropa und Nordamerika) und von der Zweiten Welt (Sowjetunion und Ostblock bis 1991). Seit der Rohstoffkonferenz der Vereinten Nationen 1974 kennt man auch den Begriff Vierte Welt. Damit werden die 25 ärmsten Entwicklungsländer bezeichnet, deren Armut eng mit den fehlenden eigenen Rohstoffen und Energiereserven zusammenhängt und die deshalb von der internationalen Preispolitik am stärksten betroffen sind.

Dualismus  (Iat. duo = zwei) Die Staatsgewalt ist auf Fürst und Volk aufgeteilt. Diese zweifache Herrschaft nennt man Dualismus.

DDR  Deutsche Demokratische Republik (vom 30. Mai 1949 bis 3. Oktober 1990)