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Staatsanschauungen im Wandel der Jahrhunderte

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Staatsanschauungen im Wandel der Jahrhunderte

Staatsanschauungen im Wandel der Jahrhunderte

Die beiden Weltkriege

Deutsche Infanterie bei Verdun mit Flammenwerfern im Angriff, während des 1. Weltkrieges (Foto: 1916).
Häufige Krisen und das Wettrüsten führen zum Krieg zwischen den Grossmächten, der sich durch die Bündnisse und die Kolonien zu einem Weltkrieg ausweitet.

Die Bündnispolitik der europäischen Staaten, das scheinbar unlösbare Balkanproblem und nicht zuletzt die durch Nationalismus und Kolonialpolitik geschürte Kriegsbegeisterung der Grossmächte entluden sich schliesslich im Ersten Weltkrieg (1914 - 1918).
 
Die Sieger diktieren den Frieden
Der Versailler Friedensvertrag und vor allem die Deutschland allein überantwortete Kriegsschuld bestimmten die Weltpolitik der Zwischenkriegszeit:
  • Der Völkerbund, eine Art Vorläufer der UNO, sollte künftige Kriege verhindern, war jedoch nur beschränkt wirksam, da ihm die entscheidenden Machtbefugnisse fehlten.
  • In Russland war schon während des Krieges das Zarenreich gestürzt worden und hatte, als Folge der bolschewistischen Revolution vom November 1917, einer kommunistisch regierten Sowjetunion Platz machen müssen.
  • Die englische Politik konzentrierte sich nach dem Ersten Weltkrieg auf die Ausgestaltung des Commonwealth, des britischen Völkerbundes.
  • In Osteuropa bildeten eine Reihe neu entstandener Staaten einen «Sicherheitsgürtel» zwischen Ost und West. Es waren dies Finnland, Estland, Lettland und Litauen, Polen, Ungarn, Tschechoslowakei und Jugoslawien. Nationale und soziale Spannungen waren bei der Neugründung einiger Staaten in Kauf genommen worden, Konflikte somit voraussehbar.
  • Die USA hatten sich nach ihrer Beteiligung am Ersten Weltkrieg von der internationalen Politik wieder zurückgezogen und pflegten, wie bisher, eine isolationistische Politik.
  • Der fehlgeschlagene Versuch, nach dem Krieg Deutschland in eine Republik umzuwandeln, endete 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten unter Hitler: Das Deutsche Reich wurde für zwölf Jahre zur Diktatur.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde geprägt durch die beiden Weltkriege. Am Ende des Zweiten Weltkrieges glich die völlig zerbombte lettische Stadt Libau einem Trümmerhaufen. (Foto: 1945)
Der Zweite Weltkrieg: Krieg und Frieden Rassenwahn, Kampf gegen den Bolschewismus und der Gedanke, im Osten neuen Lebensraum für das deutsche Volk zu erschliessen, waren die wahnwitzigen Motive Hitlers, 1939 den Zweiten Weltkrieg zu beginnen. Ähnlich wie im Ersten Weltkrieg waren es wiederum die USA, die sich 1941 aus ihrer Isolierung lösten und auf der Seite der deutschen Kriegsgegner entscheidend in das Kriegsgeschehen eingriffen.
 
Die deutsche Niederlage 1945 war noch verheerender als im Ersten Weltkrieg: Das Reich wurde politisch entmachtet und in die Besatzungszonen der vier Siegermächte USA, Grossbritannien, Frankreich und Sowjetunion aufgeteilt. Aus den drei Westzonen entstand am 23. Mai 1949 die Bundesrepublik Deutschland (BRD); das seinerzeit von den Sowjets besetzte Gebiet hiess von 1949 bis 1990 Deutsche Demokratische Republik (DDR).

Weitere Infos
Themenportal Erster Weltkrieg (Clio online)