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Die Europapolitik

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Die Europapolitik

Die Europapolitik

Europäische Union (EU)

Diese Europa-Fahne wurde vom Europäischen Rat als offiziell für die Europäische Union bestimmt: Gegen den Hintergrund des blauen Himmels bilden zwölf goldene Sterne einen Kreis, der die Union der europäischen Völker ausdrü­cken soll. Die Zahl der Sterne ist fixiert: zwölf symbolisieren die Vollkommenheit und Einheit. (1986)
Der Versuch eines Zusammenschlusses westeuropäischer Staaten ist eng mit den Folgen der zwei Weltkriege verknüpft: Deutschland und Frankreich wagten den ersten Schritt zur Gründung einer europäischen Gemeinschaft.
Roosevelt, Churchill und Stalin bei der Konferenz von Jalta. 
Die Konferenz von Jalta fand auf der Schwarzmeer Halbinsel Krim statt. Dabei wurde die Teilung Europas nach dem bevorstehenden Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen den Grossmächten besprochen. (Foto: Februar 1945)
Zwei Weltkriege waren im 20. Jahrhundert von Europa ausgegangen, und die gleichen Nationalstaaten, die sich in den beiden Weltkriegen als Feinde gegenüberstanden, hatten bereits früher um die Vorherrschaft auf dem europäischen Kontinent gekämpft.
Europa, das über 400 Jahre lang die Weltgeschichte mitbestimmt hatte, war 1945 – global gesehen – ohne Macht und Einfluss. Die beiden Supermächte, die aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen waren, schickten sich in den ersten Nachkriegsjahren an, ihre lnteressensgebiete in Europa abzustecken.

Pläne für eine gemeinsames Europa In dieser Situation besannen sich zahlreiche europäische Staaten auf bereits früher diskutierte Pläne, Europa wirtschaftlich und politisch zusammenzuschliessen. Zum einen würden dadurch Kriege zwischen einzelnen Nationalstaaten erschwert; zum anderen könnte sich ein einiges Europa wirkungsvoller gegen Einflüsse aus West und Ost wehren. Doch die Europabewegung tat sich zunächst schwer. Das lag vor allem an den verschiedenartigen Interessen der verbliebenen europäischen Gross-Staaten Grossbritannien und Frankreich. Aber auch die weltpolitische Lage (Kalter Krieg, Blockbildung) trug das ihre dazu bei, dass die europäische Einigung nur langsam vorwärts kam.
 



Video: Staatsbesuch des Schweizer Bundespräsidenten Pascal Couchepin in Vaduz (2003).
Die Gründung der EGKS durch Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg und Italien. (Gründung EGKS 1951, in Paris)

Wirtschaftliche Zusammenarbeit in EuropaDer erste Schritt zu einer europäischen Einigung bestand 1951 in der Errichtung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) durch die Gründerstaaten Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande. 1957 erfolgte mit der Unterzeichnung der «Römer Verträge» die Ausweitung zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und zur Europäischen Atomgemeinschaft (EAG). 1967 unterstellten sich die drei Gemeinschaften EGKS, EWG und EAG einer Verwaltung mit gemeinsamen Institutionen. Seither spricht man von der Europäischen Gemeinschaft (EG).

Das Europa der Zwölf Die EG hat im Laufe ihrer Geschichte drei Erweiterungen erfahren: Seit 1973 gehören der Gemeinschaft auch Dänemark, Grossbritannien und Irland an (Europa der Neun); 1981 kommt Griechenland dazu, und mit dem Beitritt Spaniens und Portugals 1986 spricht man vom «Europa der Zwölf». In der rund dreissigjährigen Aufbauphase der Gemeinschaft kam es immer wieder zu inneren Krisen. Der politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Unterschied zwischen den einzelnen Mitgliedern- der Gemeinschaft war zunächst einfach noch zu gross und die Kompromissbereitschaft (vor allem der «Grossen») noch zu gering, um nach aussen bereits eine gefestigte Einheit darzustellen. Mit der Einheitlichen Europäischen Akte von 1987 wurden erste Schritte zur Europäischen Politischen Zusammenarbeit eingeleitet.