Staatsanschauungen im Wandel der Jahrhunderte
Staatsanschauungen heute
Die Angst vor einem atomaren Gegenschlag lässt die Grossmächte vor einer nuklearen Auseinandersetzung zurückschrecken. Die enormen Rüstungsausgaben zwingen die Grossmächte zum Umdenken und leiten das Ende des Kalten Krieges ein.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Blockbildung hatte sich das staatspolitische Denken der Grossmächte völlig verändert. War es in der Geschichte der Menschheit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts immer wieder um die Möglichkeiten der Gebiets- und Machterweiterung gegangen, so stellte sich im Zeitalter der Nuklearwaffen diese Frage nicht mehr. Man wollte keinen Krieg mehr führen, der nicht auch «sinnvoll» beendet werden konnte.
Keine direkten Konfrontationen der Grossmächte Weil die Supermächte die Gefahr der Selbstvernichtung möglichst klein halten wollten, fand der Dritte Weltkrieg bisher nicht statt, auch wenn die äusseren Bedingungen für diesen letzten Schritt seit 1945 mehrmals vorhanden waren (Korea, Berlin, Kuba, Vietnam, Afghanistan, Iran/Irak, Golfkrieg). Statt dessen wurden die Konflikte der Weltmächte vorwiegend in der Dritten Welt ausgetragen («Stellvertreterkriege»).
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben über 200 kriegerische Auseinandersetzungen stattgefunden, ohne dass sich Ost und West direkt miteinander konfrontiert sahen. Der Kampf um die Vormacht der beiden Supermächte wurde in den letzten Jahren auf Kosten der armen Länder ausgetragen. Und obwohl gerade in diesen Ländern das Wirtschaftswachstum wenig entwickelt ist, steigen die Rüstungsausgaben von Jahr zu Jahr: Bereits Mitte der 80er Jahre haben die Entwicklungsländer 115 Milliarden US-Dollar jährlich für Rüstung ausgegeben. Andererseits leiden in diesen Ländern über 800 Millionen Menschen Hunger!
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Blockbildung hatte sich das staatspolitische Denken der Grossmächte völlig verändert. War es in der Geschichte der Menschheit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts immer wieder um die Möglichkeiten der Gebiets- und Machterweiterung gegangen, so stellte sich im Zeitalter der Nuklearwaffen diese Frage nicht mehr. Man wollte keinen Krieg mehr führen, der nicht auch «sinnvoll» beendet werden konnte.
Keine direkten Konfrontationen der Grossmächte Weil die Supermächte die Gefahr der Selbstvernichtung möglichst klein halten wollten, fand der Dritte Weltkrieg bisher nicht statt, auch wenn die äusseren Bedingungen für diesen letzten Schritt seit 1945 mehrmals vorhanden waren (Korea, Berlin, Kuba, Vietnam, Afghanistan, Iran/Irak, Golfkrieg). Statt dessen wurden die Konflikte der Weltmächte vorwiegend in der Dritten Welt ausgetragen («Stellvertreterkriege»).
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges haben über 200 kriegerische Auseinandersetzungen stattgefunden, ohne dass sich Ost und West direkt miteinander konfrontiert sahen. Der Kampf um die Vormacht der beiden Supermächte wurde in den letzten Jahren auf Kosten der armen Länder ausgetragen. Und obwohl gerade in diesen Ländern das Wirtschaftswachstum wenig entwickelt ist, steigen die Rüstungsausgaben von Jahr zu Jahr: Bereits Mitte der 80er Jahre haben die Entwicklungsländer 115 Milliarden US-Dollar jährlich für Rüstung ausgegeben. Andererseits leiden in diesen Ländern über 800 Millionen Menschen Hunger!
Staat und Individuum im Wandel der Zeiten Es ist offensichtlich: Die Staatsanschauungen haben sich im Laufe der Jahrhunderte entscheidend gewandelt. Die Politik im alten Griechenland war beispielsweise eine Angelegenheit von regionaler Bedeutung, ohne «internationale» Wirkung. So konnte Platon noch fragen, wie denn der Staat glücklich werden könne, und Epikur philosophierte über die günstigsten politischen Lebensbedingungen für das Individuum. Ein solches «klassisches» Staatsverständnis ist uns durch das Erlebnis zweier Weltkriege verloren gegangen. Die Politik hat – auch für Kleinstaaten – ihren «heimatverbundenen» Rahmen abgelegt und ist zur Weltpolitik geworden. Der einzelne Staat kann sich heute nicht mehr als Insel fühlen, losgelöst vom übrigen Weltgeschehen. Denn das Ende des Kalten Krieges darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass weltweit noch viele Probleme auf eine Lösung warten.
Neue Gräben teilen die Welt Täglich werden wir mit dem Elend und der Not von Flüchtlingen oder von Katastrophenopfern konfrontiert; Völkermord und Rassendiskriminierung zeigen, dass die Menschheit noch weit entfernt ist von den Grund und Menschenrechten, die sie in ihren Verfassungen festgeschrieben hat. Wirtschaftlich droht der Graben nicht mehr nur zwischen Nord und Süd, sondern auch zwischen Ost und West gefährlich aufzubrechen.
Diese und andere Probleme übersteigen die Kräfte eines einzelnen; sie können nur gemeinsam gelöst werden. Deshalb sollte jeder Staatsbürger zum Weltbürger werden, wenigstens was sein politisches Denken und Handeln betrifft.
Neue Gräben teilen die Welt Täglich werden wir mit dem Elend und der Not von Flüchtlingen oder von Katastrophenopfern konfrontiert; Völkermord und Rassendiskriminierung zeigen, dass die Menschheit noch weit entfernt ist von den Grund und Menschenrechten, die sie in ihren Verfassungen festgeschrieben hat. Wirtschaftlich droht der Graben nicht mehr nur zwischen Nord und Süd, sondern auch zwischen Ost und West gefährlich aufzubrechen.
Diese und andere Probleme übersteigen die Kräfte eines einzelnen; sie können nur gemeinsam gelöst werden. Deshalb sollte jeder Staatsbürger zum Weltbürger werden, wenigstens was sein politisches Denken und Handeln betrifft.
Die Beziehungen zu den Entwicklungsländern stellen an sich Staatsaufgaben dar
Wir können jedoch durch unser Verhalten, zum Beispiel beim Einkaufen, Einfluss nehmen. Geld und Spendenbereitschaft allein reichen nicht aus. Diese Anstrengungen müssen durch ein tägliches umwelt- und entwicklungspolitisch-bewusstes Verhalten gelebt werden.
Menschen in den Entwicklungsländern werden als Arbeitstiere missbraucht, damit wir möglichst günstig einkaufen können. Bodenschätze, landwirtschaftliche Produkte und Tropenholz hinterlassen Brachland, Wüsten und heimatlose Menschen.
Menschen in den Entwicklungsländern werden als Arbeitstiere missbraucht, damit wir möglichst günstig einkaufen können. Bodenschätze, landwirtschaftliche Produkte und Tropenholz hinterlassen Brachland, Wüsten und heimatlose Menschen.
Unsere Verantwortung gegenüber Dritten
Die Entwicklungsländer sind für die Industrieländer Rohstofflieferanten, Ferienparadiese, Absatzmärkte für Industrieprodukte, Niedriglohn-Produktionsstandorte, Experimentierfelder. Die Entwicklungsländer werden neuerdings auch als Müllhalde unserer Konsumwelt interessant.
Wenn diese Länder ihre Rohstoffe zu Preisen exportieren müssen, die oft nicht einmal die Produktionskosten decken, so dürfen wir uns ob der Verschuldung nicht wundern.
Wenn diese Länder ihre Rohstoffe zu Preisen exportieren müssen, die oft nicht einmal die Produktionskosten decken, so dürfen wir uns ob der Verschuldung nicht wundern.