Das Fürstentum Liechtenstein   >  

Wahlsysteme und Parteien   >  

Die Wahlsysteme

Das Fürstentum Liechtenstein   >  

Wahlsysteme und Parteien   >  

Die Wahlsysteme

Die Wahlsysteme

Der Wahlkampf

Das Werben der Parteien um die Gunst der Wahlberechtigten wird als Wahlkampf bezeichnet. Da die traditionelle Bindung an Parteien abnimmt, gewinnt der Kampf um jede Stimme zunehmend an Bedeutung.

Normalerweise sind die liechtensteinischen Wählerinnen und Wähler alle vier Jahre aufgerufen, die Abgeordneten in den Landtag zu wählen. Die konkurrierenden Parteien versuchen, möglichst viele Wählerinnen und Wähler mit ihren Ideen anzusprechen. Auch die Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten ist für die Parteien sehr wichtig. Wie schon viele Wahlergebnisse gezeigt haben, muss um jede Stimme «gekämpft» werden.

(Knappe Wahlergebnisse sind keine Seltenheit. In der Landtagswahl von 1978 gewann die VU den Wahlkreis Oberland vor der FBP mit 14058 zu 14040 Stimmen und damit ein Mandat mehr als die FBP. Diese knappe Entscheidung bedeutete auch die Mehrheit im Landtag für die VU.)
 
Wertvorstellungen der VU: Ausschnitt aus der Kampagne der Vaterländischen Union. (Aus der Wahlbroschüre der VU vom März 2005, Gründung VU, 1936)
Werben um jede StimmeDas klassische Mittel eines Wahlkampfes sind die Wahlversammlungen. Sie werden heute noch durchgeführt, aber sie erreichen nur einen kleinen Kreis von Wählern, die sich meist schon für die entsprechende Partei entschieden haben.
Der Wahlkampf der Parteien um die Gunst der Wähler ist zu einem regelrechten Werbefeldzug geworden, der sich vornehmlich an die Wählerinnen und Wähler richtet, die noch unschlüssig sind. Neben der Plakatwerbung flattern dem Wähler täglich Postwurfsendungen, Broschüren, Flugblätter, Wahlanzeigen in Zeitungen und Aufkleber ins Haus.
Auch können interessant gestaltete Wahlplakate die Wahlberechtigten ebenso für eine Partei gewinnen, wie Diskussionen mit Vertretern der Parteien im Radio oder Fernsehen.
 
Werbeplakat der Freien Liste (Gründung Freie Liste,1985)
Wahlkampfkosten Der Werbefeldzug ist natürlich auch mit hohen Kosten verbunden, die grosse und finanzstarke Parteien durch Mitgliedsbeiträge und Parteispenden eher aufbringen als kleine Gruppierungen.
Angesichts der Summen, die von Parteien oder Interessensgruppen für einen Wahlkampf ausgegeben werden, erhebt sich immer wieder die Frage nach dem Sinn eines Wahlkampfes. Wie nämlich in Umfragen festgestellt wurde, wissen über 60 Prozent der Wählerinnen und Wähler schon vor dem Wahlkampf, wen sie wählen wollen.
 
Wahlplakate der FBP (Gründung FBP, 1918)
Unentschlossene Wählerinnen und Wähler
Doch gerade der Prozentanteil der noch unentschlossenen Wähler wirkt sich entscheidend auf das Ergebnis einer Wahl aus. Da jedoch die unentschlossenen Wähler namentlich nicht bekannt sind, müssen sich die Parteien um die Stimmen aller Wahlberechtigten bemühen.
Auch für die Wählenden bietet der Wahlkampf eine wichtige Möglichkeit, sich über die Parteien und deren Programme informieren zu können und sich so eine politische Meinung zu bilden.